Universität Freiburg bald noch grüner – und ganz vegan?
- universities5
- vor 12 Minuten
- 3 Min. Lesezeit

Freiburg, 3. Juni: Freiburgs Studierende fordern, dass die Mensen 100% pflanzlich werden sollen. Der Studierendenrat stimmte für diesen wegweisenden Schritt für konsequenten Klimaschutz. Das ist ein richtungsweisender Beschluss für die ganze Freiburger Hochschulgastronomie.
Am Dienstag, dem 3. Juni, stimmte der Studierendenrat über einen Antrag für rein pflanzliche Verpflegung in den Mensen des Studierendenwerks Freiburg ab. Mit deutlicher Mehrheit wurde dieser Entschluss gefasst. Die Studierendenvertretung der Universität Freiburg ist damit die dritte deutsche Hochschulvertretung, die einen solchen Beschluss fasst, nach Marburg und Landau-Kaiserslautern. [2] Damit reiht sich die Universität Freiburg in eine wachsende internationale Bewegung ein: Bereits 22 Universitäten – darunter Cambridge, Graz oder Basel haben ähnliche Entscheide gefällt. Sie alle wurden von breiten gesellschaftlichen Debatten und universitären Veränderungen begleitet und es wurden bereits erste Umstellungen getätigt. [3] [4] [5]
Warum pflanzlich?
Der Studierendenrat erkennt in seinem Beschluss die ökologische, gesundheitliche und ethische Relevanz einer pflanzenbasierten Ernährung an. Dies steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Universität und setzt ein deutliches Zeichen für Klimaschutz, globale Gerechtigkeit und Tierschutz. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die positiven Effekte. Eine oft zitierte Studie der Universität Oxford aus dem Jahr 2018 zeigt: Eine weltweite Umstellung auf pflanzliche Ernährung könnte bis zu 76 % der derzeit genutzten Agrarflächen freisetzen – ein riesiges Potenzial für den Klimaschutz und die Renaturierung. [6]
Stimmen von Universitätsangehörigen
Warum das wichtig ist, erklärt Marita Torres, Masterstudentin im Studiengang MSc Environmental Governance:
„Wir Studierenden fordern eine lebenswerte Zukunft und genau das haben wir mit dieser Abstimmung deutlich gemacht. Der Beschluss ist mehr als ein Symbol. Er ist eine konkrete Chance, der Klimakrise entschlossen entgegenzutreten und wissenschaftliche Erkenntnisse endlich in Taten zu überführen. Universitäten tragen eine besondere Verantwortung. Sie müssen Vorreiter sein, nicht Nachzügler. Ich bin überzeugt, dass dieser Schritt spürbare Veränderungen bringen wird.“
Unabhängig von der Initiative Plant-Based Universities haben bereits zahlreiche deutsche Hochschulen ihre Mensaverpflegung aus Klimaschutzgründen überwiegend auf pflanzliche Angebote umgestellt. Das zeige deutlich das wachsende Bedürfnis nach Veränderung und mehr Nachhaltigkeit in der Hochschulgastronomie.
Auch Profesor*innen finden diese Entwicklung begrüßenswert. So sagt Prof. Dr. Alewell, Expertin für Ökosysteme und Bodenschutz folgendes:
„Eine pflanzenbasierte Ernährung ist ein Win-Win für alle: gesündere Menschen, weniger Hunger auf der Erde, weniger Tierleid, weniger Treibhausgase, höhere Biodiversität auf dann weniger intensiv genutzten Ackerflächen, frei werdende Ackerflächen, die für Biofuel, Wald oder Naturschutz genutzt werden können,[...]“
Über die Initiative
Plant-Based Universities ist eine internationale Studierendeninitiative, die sich für eine vollständig pflanzenbasierte Verpflegung an über 70 europäischen Hochschulen einsetzt. Sie betont die besondere Verantwortung von Universitäten für die Zukunft ihrer Studierenden, sowohl durch die Inhalte der Lehre als auch durch konkretes Handeln im Alltag.
Der Beschluss aus Freiburg ist ein bedeutender Meilenstein. Nun liegt es an der Universitätsleitung und dem Studierendenwerk, diesen Impuls aufzugreifen. Die Initiative hofft auf einen konstruktiven Dialog und eine zukunftsorientierte Umsetzung.
Wortanzahl: 464
Für Interviews oder weitere Kommentare bitte kontaktieren Sie:
Chantal Senn, Nationale Koordinatorin Plant-Based Universities Deutschland:
Tel.: +49 162 6591562
Mehr Fotos: sync.com
Fotos: Alle Bilder und Videos in dieser Datei, auf unseren sozialen Medien und auf unserer Website können im Rahmen des „Fair Use“ für Berichterstattungzwecke verwendet werden.
Hinweise für die Redaktion:
[1] Weitere Informationen und andere Pressemitteilungen finden Sie unter: https://www.plantbaseduniversities.org/blog
[3]
[4] https://www.bazonline.ch/basel-verpflegung-an-universitaet-soll-komplett-vegan-werden-414164823406$
https://www.diepresse.com/17926047/uni-graz-studierende-fordern-100-prozent-vegane-verkoestigung-ein
[6]
Poore, J. & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science, 360(6392), 987–992. https://doi.org/10.1126/science.aaq0216